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Mediterrane Ernährung und ihre positive Wirkung auf chronisch entzündliche Erkrankungen

Die mediterrane Ernährung wird oft als eine der gesündesten Ernährungsweisen der Welt angepriesen. Sie ist bekannt für ihre Vielfalt an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Samen, gesunden Fetten aus Olivenöl und Fisch. Aber was macht diese Ernährungsweise besonders, und warum kann sie bei chronisch entzündlichen Erkrankungen so hilfreich sein



Was sind chronisch entzündliche Erkrankungen?


Chronisch entzündliche Erkrankungen (CED) sind Zustände, bei denen das Immunsystem über einen längeren Zeitraum hinweg Entzündungen im Körper aufrechterhält. Diese Entzündungen können sich in verschiedenen Bereichen manifestieren, darunter Gelenke, Haut, Atemwege oder den Verdauungstrakt. Beispiele für CED sind rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa), Psoriasis oder auch Asthma.

Entzündungen sind ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers, der normalerweise bei akuten Infektionen oder Verletzungen hilft. Bei chronischen Entzündungen jedoch kann der Körper in einem konstanten Zustand der Überreizung bleiben, was zu Gewebeschäden, Schmerzzuständen und weiteren gesundheitlichen Komplikationen führen kann.



Warum ist die mediterrane Ernährung besonders geeignet?

Die mediterrane Ernährung zeichnet sich durch eine Vielzahl von Nahrungsmitteln aus, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Sie ist reich an Antioxidantien, Ballaststoffen, gesunden Fetten und Mikronährstoffen, die zusammen helfen können, Entzündungen im Körper zu verringern.



1. Gesunde Fette aus Olivenöl und Fisch

Ein Herzstück der mediterranen Ernährung ist Olivenöl, das vorwiegend aus einfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Diese Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung und tragen dazu bei, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken, was wiederum Entzündungsprozesse im Körper reduzieren kann.

Auch fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen ist ein wichtiger Bestandteil der mediterranen Kost. Diese Fische sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die besonders für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Omega-3-Fettsäuren haben das Potenzial, entzündungsfördernde Substanzen im Körper zu verringern und damit die Symptome von Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis zu lindern.



2. Antioxidantien aus Obst und Gemüse

Obst und Gemüse sind die Bausteine der mediterranen Ernährung und liefern eine Fülle von Antioxidantien, wie zum Beispiel Vitamin C, Vitamin E und Polyphenole. Diese Substanzen haben die Fähigkeit, freie Radikale im Körper zu neutralisieren – schädliche Moleküle, die Entzündungen fördern und das Gewebe schädigen können. Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, das Risiko für chronische Entzündungen senken kann.

Ein besonders interessantes Lebensmittel aus dieser Kategorie ist die Tomate, die reich an Lycopin ist – einem starken Antioxidans, das Entzündungen hemmen kann. Auch Beeren wie Heidelbeeren und Erdbeeren sind ausgezeichnete Quellen für entzündungshemmende Antioxidantien.



3. Vollkornprodukte und Ballaststoffe

Vollkornprodukte wie Hafer, Quinoa, Bulgur oder Vollkornreis sind reich an Ballaststoffen, die für die Förderung einer gesunden Verdauung wichtig sind. Sie helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was wiederum Entzündungen im Körper verringern kann. Studien haben gezeigt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung mit einem niedrigeren Risiko für entzündliche Erkrankungen verbunden ist.

Ein weiterer Vorteil von Ballaststoffen ist ihre Fähigkeit, das Mikrobiom im Darm zu unterstützen. Ein gesundes Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Entzündungen im Körper. Eine unausgewogene Ernährung kann das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen und chronische Entzündungen verstärken.



4. Gewürze und Kräuter

Viele mediterrane Gerichte enthalten Gewürze und Kräuter wie Kurkuma, Ingwer, Oregano, Knoblauch und Rosmarin. Diese Zutaten haben nicht nur einen aromatischen Geschmack, sondern sind auch für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Zum Beispiel enthält Kurkuma Curcumin, einen Wirkstoff, der in zahlreichen Studien auf seine entzündungshemmende Wirkung untersucht wurde. Knoblauch und Ingwer haben ebenfalls nachweislich positive Effekte auf die Reduzierung von Entzündungsmarkern.



Studien belegen die Vorteile

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die positiven Auswirkungen der mediterranen Ernährung auf chronisch entzündliche Erkrankungen untersucht. Eine umfassende Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass die mediterrane Ernährung die Symptome von rheumatoider Arthritis verringern und sogar die Notwendigkeit von entzündungshemmenden Medikamenten reduzieren kann. Ebenso wurde in mehreren Untersuchungen gezeigt, dass Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen von einer Ernährung profitieren können, die reich an Antioxidantien, gesunden Fetten und Ballaststoffen ist.



Fazit: Mediterrane Ernährung als therapeutische Maßnahme

Die mediterrane Ernährung ist weit mehr als nur eine gesunde Ernährungsweise – sie bietet eine vielversprechende Unterstützung bei der Bekämpfung von chronischen Entzündungen. Durch die gezielte Auswahl von entzündungshemmenden Lebensmitteln wie gesunden Fetten, Antioxidantien, Ballaststoffen und Kräutern kann diese Ernährungsweise dabei helfen, die Symptome von chronisch entzündlichen Erkrankungen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine ausgewogene Ernährung nur ein Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Behandlung chronischer Entzündungen ist. Neben einer gesunden Ernährung sollten auch regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung eine Rolle spielen.

Wer an einer chronischen Entzündungserkrankung leidet, sollte daher in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater die mediterrane Ernährung in seinen Lebensstil integrieren, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

 
 
 

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